15 Wege, den Shanghaier Winter zu überleben

So übersteht man den Winter in Shanghai

Shanghaier Winter sind mild, sagt man. Die Temperaturen fallen ganz selten unter 0°C und Schneeflocken höchstens einmal pro Saison. Alles bestens also? Von wegen. Shanghaier Wohnungen haben normalerweise keine Heizungen und das kann schnell ungemütlich werden. Wie überleben die Leute hier also die alljährliche Katastrophe? Und was ist eigentlich eine Heizungsgrenze?

Schnee in Shanghai
So viel Schnee habe ich in Shanghai (zum Glück) nur zweimal gesehen – und das auch nur für ein paar Stunden

Die Heizungsgrenze – Warum es Shanghaier Winter in sich haben

Dass Shanghai auf demselben Breitengrad wie Kairo liegt hat mich anfangs noch gefreut. Als Herr M. dann auch noch meinte, dass es in Shanghai gar nicht richtig kalt werde und nur »alle zehn Jahre mal ein bisschen« schneie, war ich einen Moment sogar versucht, den dicken Daunenmantel nicht mit nach China zu nehmen. Das wäre ein fataler Fehler gewesen. Hier muss man sich nämlich mindestens so dick einpacken wie in Deutschland.

Südlich vom Yangtse gibt's keine Heizungen
WeChat-Sticker – „Ich bin im Norden, da ist das ganze Jahr wie Frühling!“

Grund ist die ominöse Heizungsgrenze, die in den 50ern ins Leben gerufen wurde. Sie ist dafür verantwortlich, dass in Gebäuden, die grob gesagt südlich des Yangtze-Flusses liegen, keine Heizungen eingebaut sind. Klar, dass Shanghai knapp südlich des Flusses liegt und wir somit die Arschkarte gezogen haben. Selbst wenn ich mehrere Schichten Winterkleidung unter meinem dicken Daunenmantel trage, kriecht mir die feuchte Shanghaier Luft bis in die Knochen. Hinzu kommen schlecht isolierte Wände und grottige Fenster, durch die sich jeglicher Anflug von Wärme sofort wieder verabschiedet. Da kann schnell Frieren rund um die Uhr angesagt sein.

Südlich vom Yangtse gibt's keine Heizungen
Heizungsgrenze: Südlich vom Yangtze-Fluss (rot) gibt es keine Heizungen. Nicht nur Shanghai und Nanjing haben hier die Arschkarte gezogen

So übersteht man den Shanghaier Winter

1. Dicke Winterjacken

Im Winter gibt es hier in den Bekleidungsgeschäften kaum etwas anderes zu kaufen als dicke Jacken, oft unglaublich billig. In allen Farben und Formen (und leider viel Pelz) reihen sich hier ganze Armeen winterlicher Oberbekleidung in den Kaufhäusern aneinander. Kein Wunder, denn dicke Jacken braucht man im Winter Tag und Nacht und das nicht nur draußen, sondern oft auch in den Wohnungen. Da überrascht es dann auch nicht, dass viele modebewusste Chinesen mich jeden Tag in einer anderen Winterjacke begrüßen. Wer will schon täglich dasselbe tragen?

Achtung bei der Kleiderwahl: Wer mindestens knielange schwarze Daunenmäntel trägt, wird am Bahnsteig gern mit U-Bahn-Mitarbeitern verwechselt.

2. Winterkleidung

Im Winter ist Zwiebellook extrem angesagt. Unter die Hose werden gern Strumpfhosen, Leggings oder ganz klassisch lange Unterhosen gezwängt, gerne auch mal mehrere Lagen übereinander. Wer es etwas weniger altmodisch mag, kann zur „Heat Tech“-Kleidung von Uniqlo greifen, wovon ich inzwischen etliche Teile im Schrank habe. Als Alternative gibt es bei Taobao gefütterte Jeans für 5 Euro. Lange Unterhosen werden von der älteren Generation übrigens noch gern selbst gestrickt. Meine Schwiegermutter hat inzwischen allerdings eingesehen, dass ihre Söhne die ums Verrecken nicht tragen wollen. Wer kann es ihnen verübeln?

Lustige Mützen, die gleichzeitig ein Schal mit Taschen für die Hände sind, gibt es hier ebenso wie Ohrenschützer in allen Farben und Formen. Da sind sich übrigens auch Männer nicht zu schade, mal mit plüschigen Ohrenschützern mit Hasenohren durch die Gegend zu fahren. Auch die Schlafanzüge, mit denen viele Leute im Sommer durch Shanghai flanieren, gibt es in der dicken Wintervariante.

Winterschlafanzug, Shanghai
Gut, dass mir der Mann ins Bild gefahren ist. Er trägt nämlich einen Winterschlafanzug! Im Hintergrund: Elektroroller mit angeklebten Handwärmern

3. Gefütterte Hausschuhe

Im Winter haben natürlich gefütterte Schuhe Hochsaison. Auch bei den Hausschuhen greift man dann zur gefütterten Variante (棉拖鞋, miántuōxié) und geht auch gern damit auf die Straße – vermutlich, weil so ein gefütterter Schlappen für 2 Euro billiger ist als ein richtiger Winterstiefel.

Hausschuhe für den Winter, Spongebob
Hausschuhe für den Winter – Dieser SpongeBob hat dafür keine Verwendung mehr

4. Heizkissen

Heizkissen (热水袋, rèshuǐdài) gibt es in verschiedenen Größen und Formen für ein paar Euro und können elektrisch erwärmt werden. Viele Heizkissen haben ein kuscheliges Fach, in das man die Hände stecken kann; sie sind also Wärmflasche und Muff in einem. Viele Verkäufer, z.B. in Kiosks, benutzen die Kissen auch draußen.

Leider hört man immer wieder, wie unsicher die Dinger sind. Das ein oder andere soll beim Erwärmen schon explodiert sein. Allerdings finde ich die Dinger so angenehm, dass ich das Risiko gerne eingehe. Vorsichtshalber bleibe ich immer in der Nähe, wenn ich mein Kissen erwärme, und stecke es hastig aus, wenn das Wasser im Inneren zu brodeln und sich das Kissen aufzublähen beginnt.

Die Heizkissen gibt es übrigens auch als Fußwärmer im niedlichen Design.

Wärmekissen
Heizkissen als Bär (für die Schwiegermutter) und mit Fuchs (für mich)

Eine Alternative zu Heizkissen sind kleine Wärmepads (保暖热帖, bǎonuǎnrètiě), die bequem in der Jackentasche Platz finden. In Shanghai sehe ich hauptsächlich die japanischen Varianten – kleine Säckchen, die man reibt, bis sie warm werden, und einige Stunden später nach Erkalten wenig umweltschonend in den Müll wirft.

Übrigens: Auch die Handysüchtigen müssen sich in China beim Daddeln am Smartphone nicht die Finger abfrieren:

5. Warmes Klo

Pünktlich wenn in Shanghai die Temperaturen fallen, hängen in den Geschäften plötzlich ganze Heerscharen von plüschigen Klobrillenüberzügen (保暖马桶盖, bǎonuǎnmǎtǒnggài). Ich finde die ja ziemlich eklig und verstehe auch den Sinn davon nicht ganz. Schließlich setzen sich viele Chinesen ja gar nicht auf eine Klobrille.

Deshalb verstehe ich auch nicht ganz, warum japanische Klobrillen seit einiger Zeit so ein Renner in China sind. Die sind neben einer Klobrillenheizung mit Wasserstrahl und evtl. Musik ausgestattet und brauchen dazu natürlich Strom. Übrigens sind die Dinger megahässlich und wenn ich es zufällig auf eine solche Toilette schaffe, muss ich mich immer erst vergewissern, ob ich nicht vielleicht in der Behindertentoilette gelandet bin.

Als mir eine Freundin mal auf Chinesisch erzählt hat, dass Chinesen neuerdings gern nach Japan reisen, um Klobrillen zu kaufen, schaute ich erst ziemlich blöd. Ich hatte nämlich verstanden, dass Chinesen neuerdings gern nach Japan reisen, um Klobrillen zu kaufen. Und das hat sie auch so gemeint. All die riesigen Plakatwerbungen für japanische Hightech-Klobrillen, die ich im Anschluss in der Stadt sah, sprechen eine klare Sprache.

6. Heizdecken

Nicht nur Klos, auch Decken lassen sich per Strom beheizen. Immer wieder hört man allerdings Horrorgeschichten von Leuten, deren Heizdecken (电热毯, diànrètǎn) sich nachts entzündet und das ganze Haus abgefackelt haben. Hier lohnt es sich wohl, in ein teureres Qualitätsprodukt zu investieren und um Taobao und Co. einen großen Bogen zu machen. Ich stehe Heizdecken jedoch immer noch skeptisch gegenüber.

7. Für den Elektroroller

Weil Taschenwärmer auf dem Elektroroller eher unpraktisch sind, kann man auf Taobao Handwärmer kaufen. Die sehen aus wie riesige gefütterte Handschuhe, die man am Lenker befestigen kann. Falls sie nicht richtig halten, wickelt man eben einen Kilometer Klebeband drumrum.

Wem der Fahrtwind immer noch zu kalt ist, für den gibt es gefütterte Schienbeinschützer, die immer so wirken, als hätte sie der Orthopäde verschrieben. (Wenn die nicht halten, kann man sie übrigens auch mit Klebeband um die Schienbeine kleben.) Billiger ist es da, seinen Roller mit Moosgummiplatten oder Kartonagen gegen den kalten Fahrtwind zu »verschönern«. Alternative: Man zieht sich eine zweite Jacke verkehrtherum an, so dass der Brustbereich gleich doppelt geschützt ist.

Handwärmer für den Elektroroller
Handwärmer für Elektroroller, Mofa und Co.

8. Schicke Hundemode

Wenn es kalt wird, werden auch die hiesigen Hunde dick eingepackt. Das beschränkt sich nicht nur auf Schoßhündchen, auch Collies oder Golden Retriever laufen dann in Jeans, dicken Pullovern, Kniestrümpfen und kleinen Turnschuhen durch die Gegend. Oder sie tragen gleich Daunenjäckchen. Fragwürdigere Hundemode sind ja die Kleidungsstücke mit pelzbesetzten Kapuzen. Da zieht man also einem armen Hund den Pelz ab, um einen anderen damit modisch aufzupeppen? Na ja …

Hündchen mit Kleidung, Shanghai
Dieses Hündchen kommt schick durch den Winter

9. Mit der Klimaanlage heizen

Wer nicht so sparsam ist, also vor allem die Jüngeren, der heizt mit der Klimaanlage (空调, kōngtiáo). In Luxusapartments, in denen alle Räume mit einer Belüftung verbunden sind, scheint das einigermaßen zu funktionieren. Wer allerdings nur ein kleines Gerät im Zimmer hängen hat, klagt schnell darüber, dass es die Luft trocken und nur oberflächlich warm macht. Will heißen, macht man die Klimaanlage aus, ist es praktisch sofort wieder eiskalt im Zimmer.

In Büros kann man oft beobachten, dass die Klimaanlage auf ca. 30°C heizen soll. Vom Sommer ist sie allerdings noch so eingestellt, dass sie den Raum auf 25°C gekühlt hält, so dass die Klimaanlage selbst nicht so genau weiß, was sie eigentlich tun soll. Mehr Energieverschwendung geht eigentlich nicht.

10. Mobiles Heizgerät

Effizienter als eine Klimaanlage ist ein mobiles Heizgerät, z.B. ein Heizlüfter (取暖器, qǔnuǎnqì). Zwar verschwindet dessen Wärme auch schnell durch die schlecht isolierten Fenster, wenn man ihn ausmacht. Wenn man ihn aber genau neben sich stellt, hat man zumindest den Platz am Computer, am Sofa oder am Bett einigermaßen warm. Wir stellen unsere »Heizung« immer unter den Tisch.

Wer sein Heizgerät mit ins Bad nehmen will, sollte darauf achten, dass es auch für Nasszellen geeignet ist, sonst geht es innerhalb weniger Wochen kaputt (mir ham’s ausprobiert). Bei den ganz billigen Varianten fängt beim Heizen auch ziemlich schnell die Beschichtung zu stinken an. Das ist sicher wenig gesundheitsfördernd.

Heizung
Unser neues Prachtstück (das nicht stinkt)

11. Heizlampen

Was tun, wenn ma seine Heizung nicht mit ins Bad nehmen, aber ebenso wenig bei 3°C Zimmertemperatur duschen möchte? Wer Glück hat, der hat eine Wärmelampe (浴霸灯, yùbàdēng) im Bad installiert. Zwar heizt sich das Bad damit nur langsam auf, aber wenn man direkt darunter steht, lässt es sich aushalten. Füllt sich das oft sehr kleine Badezimmer beim Duschen dann mit Dampf, wird es doch schnell kuschelig.

Wärmelampe fürs Bad
Diese wärmenden Glühbirnen sind fürs Bad geeignet

12. Atemschutzmasken

Auch wenn man nicht krank ist und kein Smogalarm herrscht, kann eine Maske (口罩, kǒuzhào) draußen ganz angenehm sein. Man muss die Luft einfach nicht so eiskalt atmen. Ob im Winter deshalb so viele Chinesen mit Atemschutzmasken unterwegs sind?

13. Ärmelschutz

Viele ältere Frauen bzw. Frauen aus den unteren Schichten tragen in der kalten Jahreszeit gern Ärmelschützer über ihren Jacken. Damit kann man z.B. den Abwasch machen, ohne die Jacke nass machen bzw. ausziehen zu müssen. Auch im Büro sieht man das öfters mal, dann verdrecken die Ärmel nicht so schnell.

Parkarbeiterinnen mit Ärmelschutz, Century Park, Shanghai
Parkarbeiterinnen mit Ärmelschutz genießen es, dass der Winter bald vorbei ist

14. Warme Getränke

Der Sommer in Shanghai ist endgültig vorbei, wenn einem die Kellner das gratis gereichte Wasser plötzlich nur noch warm servieren und auch die ewige Frage nach „warm/kalt“ bei Kaffee, Tee etc. nicht mehr gestellt wird. Trend: Warmes Wasser mit Zitrone – wobei ich mich so manches mal frage, ob der Geschmack wirklich von einer Zitrone oder doch eher von Spülmittelrückständen herrührt.

15. Hot Pot

Hot Pot (火锅, huǒguō) ist ein typisches Winteressen und schnell zubereitet. Er wärmt von innen, wenn man ihn heiß und scharf isst. Der heiße Topf gibt außerdem viel Wärme ab, so dass es das Ganze ein bisschen erträglicher macht, im eiskalten Wohnzimmer um einen hässlichen Esstisch zu sitzen. (Mehr dazu: Hot Pot)

Hot-Pot
Lecker Feuertopf als Heizungsersatz

Bonus: Katzen

Zu Hause funktionieren kuschelige Katzen als Wärmespender fast genauso gut wie die Heizkissen. Einfach auf den Schoß setzen oder mit ins Bett nehmen. Kein Stromanschluss erforderlich. Allerdings freuen sie sich über den gelegentlichen Fisch. Pao-Pao mag am liebsten Gelbe Umberfische (黄鱼, huángyú) und Gürtelfische (带鱼, dàiyú). Ich auch, übrigens.

Schöner Pao-Pao, Katze in Shanghai
Pao-Pao – Lebendiges Wärmekissen

Fazit

Das Leben in China hat mir gezeigt, dass ich auf vieles verzichten kann, aber nicht auf Wärme. Temperaturen unter 15°C empfinde ich als persönliche Beleidigung. Das ändert sich auch in China nicht und so zieht mich inzwischen die komplette Verwandtschaft auf: »“你怕冷 (nǐ pà lěng)„, „Du fürchtest die Kälte!“

Was macht ihr, um gut durch den Winter zu kommen?

Ach ja: Wer noch mehr Schnee in Shanghai sehen will, der begleite mich auf einem abendlichen Spaziergang durch die Yuyuan Lu. Als im Januar 2018 in Shanghai überraschend viel Schnee fiel, war das eine kleine Sensation.

(Letztes Update: 29.01.2018)

38 Gedanken zu “15 Wege, den Shanghaier Winter zu überleben

  1. *Mal liebe Grüße aus der Nachbarstadt rüberschieb*
    Mir ergeht es hier nicht anders *g*
    Wir haben uns dieses jahr eine kleine Heizung angeschafft, die man einfach in die Steckdose stecken kann. Platziert haben wir den auch direkt neben uns, damit wenigstens der Bereich um uns herum warm ist….

    Mein damaliger Kollege hatte auch so einen Roller und hat sich für den Winter auch solche Wärmer gekauft. Der war dann aber später ziemlich wütend auf die Wärmer, weil die wohl nicht dicht sind und beim Fahren die kalte Luft hinein strömt. Kurzehand darauf hat er sein Roller auch mit dem Klebeband „verschönert“ xD

    Pao Pao als natürlichen Wärmer hätte ich auch gern. Ich würde ihn dann gar nicht mehr los lassen wollen :3

  2. Mal wieder ein Superbeitrag unter deinen hervorragenden Beiträgen! Zu dem Bild mit den Heizkissen: Du giltst doch hoffentlich bei deiner chinesischen Verwandtschaft nicht etwa als Fuchsgeist? 😉

  3. Katze als Wärmespender? Da möchte ich meine verwöhnten Haustiere mal erleben. Kaum dass es kalt wird, wird die Heizung im Bad (die ist etwas breiter als die übrigen) zum Lieblingsplatz für Scully. Ab und zu darf Mulder auch mal. Ansonsten kuscheln die beiden zusammen. :-)))
    Herzliche Grüße und komm gut durch den Winter, Eberhard

    1. Ich schätze, wenn man keine Heizung hat, ist der Mensch das nächstbeste/wärmste Ding im Raum. Kein Wunder, dass Pao-Pao dann ständig zu mir kommt – die perfekte Symbiose 😉

  4. Ich lebe in Dänemark, und dort ist es kalt und dunkel – allerdings ist es in den Häusern warm. Mein Überlebensmodus ist, in der Mittagspause spazieren zu gehen, damit ich einmal am Tag Tageslicht bekomme. Ich denke, jeder kämpft mit seinen Herausforderungen, aber 10 Grad ohne Heizung, das will schon was. Hier ist es in den Häusern meistens schön warm und man macht viele Kerzen an und zelebriert das „hygge-sig“, d.h. Gemütlichkeit. So eine chinesische wattierte Jacke habe ich übrigen suach – für Winterfeste 🙂 Ach ja, und ich trinke viel INgwer, mit Wasser aufgekocht, richtig schon stark und träume vom Winterurlaub und Somme ….

    1. Oh, das Problem mit der Dunkelheit! Zum Glück ist das in Shanghai nicht so schlimm. Momentan geht die Sonne um kurz vor sieben auf, d.h. wir stehen gemeinsam auf und der Weg zur U-Bahn ist schon taghell.

      So richtig gemütlich mit einem tollen Sofa, kuscheligen Decken und warmem Licht hätte ich es auch gern mal wieder!

      Jeder kämpft mit seinen Herausforderungen, das ist wohl wahr …

  5. Hab mich herrlich amüsiert beim Lesen! Ich erkenne so viel wieder! Und wundere mich, dass es immer noch nicht besser geworden ist. Ohne Heizlüfter können Chinesen hier in Hamburg anscheinend auch nicht. Ich arbeite mittlerweile als einzige Westlerin zusammen mit rund 30 Chinesen. Unter fast jedem Schreibtisch steht so ein Heizlüfter.Und tatsächlich ist letzte Woche mal die Heizung ausgefallen und die Heizlüfter taten ein gutes Werk 😉
    So tolle Fotos! Natürlich ist mein Artikel nun auch mit Deinem verlinkt. Die beiden Artikel ergänzen sich gut. Danke Dir auch für das Verlinken!
    Übrigens, eine Methode, die ich in Peking manchmal gegen die Kälte angewendet habe, war, dass ich einfach den ganzen Tag im Bett blieb. 😉 Ich misstraue Heizdecken, habe immer Angst, dass sie das Bett in Brand stecken Deshalb nutze ich die nicht.

    1. Wenn ich deine Erinnerungen so lese, bin ich auch immer wieder mal überrascht, wie viele Dinge immer noch so sind wie damals. Dabei verändert sich China doch so schnell!

      Den ganzen Tag im Bett bleiben klingt gut. Schade, dass das nicht so oft realisierbar ist …

      Heizdecken haben meine Schwiegereltern früher auch benutzt, haben heute aber auch Angst davor.

  6. In der Schweiz muss man sich zum Glück nicht fragen, ob ein Gebäude eine Heizung haben könnte oder nicht. 😉
    Ich bin von Natur aus ein „Gfröörli“ und könnte mir solche Verhältnisse, wie du sie schilderst, nicht vorstellen. Wenn schon kalt, dann gleich richtig Winter mit allem Drum und Dran, inklusive Skifahren.
    Herzliche Grüsse aus dem Winter in die Schlotterabteilung
    Bea

  7. Meine erste Wohnung, vor gefühlten 100 Jahren, war auch ohne Heizung. Ja, so etwas gabs auch in Deutschland. Deshalb weiß ich 10 Grad ist auf dauer nicht auszuhalten. Du hast immer weniger Lust etwas zu machen und immer weniger Energie. Ich kaufte mir damals einen Propangasofen. In das Teil kommt eine Gasflasche rein und es hält wenigstens einen Raum kuschelig warm. Die leere Flasche tauscht man gegen eine volle und bezahlt nur die Füllung. Gibt es das in China?
    Sonst ist noch ein Podenco (spanischer Jagdhund) eine gute Wärmflasche. Der hat ganz dünnes Fell und gar kein Unterfell. Der strahlt die Wärme wie ein Heizstrahler ab. Und der Podenco schläft am liebsten unter der Bettdecke. Meine Chica ist die allerbester Wärmflasche der Welt. Jeder der friert sollte sich einen Podenco anschaffen! 😉
    LG Susanne

    1. Dass es in Deutschland Wohnungen ohne Heizungen gibt, schockt mich jetzt doch ein bisschen…

      Propangasöfen sind mir hier bis jetzt noch keine untergekommen, aber gibt es bestimmt auch. Ich erinnere mich an die auch noch aus meiner Campingkindheit.

      Hunde sind natürlich auch eine gute Alternative zu Katzen 😉

  8. ich war ja auch im Januar/Februar in Shanghai… die Rechnung für Strom (Klimaanlage) vom Kollegen war sehr hoch… und ich derbe fett erkältet 😀 brrr…

  9. Nix gegen kalt draußen, aber drinnen muss es schon kuschelig sein sonst werde ich schnell unleidlich. Von meiner besseren Hälfte gar nicht zu sprechen, die bei allem unter 20° etwas von Winter erzählt.

    Aber, für den Fall der Fälle hätten wir hier immerhin 4 Katzen, somit 2 für jeden.

    Ich wusste bis gerade gar nicht, dass es bei euch da unten so kalt wird und das dann ohne Heizung – eigentlich unvorstellbar für einen verwöhnten Mitteleuropäer.

    LG Thomas

    1. Haha, ich glaube, mit deiner Frau würde ich mich gut verstehen 😉

      Ich hätte es auch nicht für möglich gehalten, dass es hier so kalt wird, eben weil Shanghai auf demselben Breitengrad wie Kairo liegt und die haben momentan um die 20°C. Na ja, muss man durch …

  10. Ich bin ja kein Mensch der bei Kälte schlafen kann und so musste ich in den ersten Tagen die volle Kanne Winter abkriegen, da meine Klimaanlage nicht funktioniert hat – clevere Menschen haben sich nämlich bei der Wettervorhersage gefreut und den dicken Wintermantel NICHT mitgenommen.. wird ja bald warm!
    Die coolen Handschuhe für die Roller fanden wir schon in Peking lustig (wo wir übrigens auch keine Heizung hatten) und an so ein Heizkissen hätte ich ja auch mal denken können.. das fällt mir jetzt ein, wo du es hier schreibst!
    Glücklicherweise war 2013 ein sehr warmer und schneller Frühling in Hangzhou und wir mussten nur etwa 3 Wochen frieren, ehe uns die 30 Grad für Wochen einlullten.
    Ich würde wahrscheinlich, so ich könnte, den Weg der meisten Ausländer gehen, die ich kennengelernt habe und mich über die kalten Monate aus der Gegend stehlen 😀

    1. Haha, ich wette, wenn ich nicht so endgültig nach China gegangen wäre, hätte ich meinen dicken Wintermantel auch zu Hause gelassen 😉

      Die kalten Monate woanders verbringen, klingt gut, ist aber auch nicht immer machbar (also in meinem Fall nie) 😦

  11. Dein Artikel hat mich jetzt etwas überrascht. Ich wäre in die „Frier-Falle“ getappt, da ich nicht mit solchen Temperaturen gerechnet hätte…. Hier in Schweden sind es ja kältere Temperaturen. Ich wohne in einem alten Schwedenhaus und habe dort glücklicherweise einen Ofen, der alles auf schönen 20 Grad hält, wenn man ihn gut füttert. Doch jeden Morgen herrschen im Haus je nach Außentemperatur um die 14 Grad und das ist einfach nur kalt. Daher kann ich deine Kälte gut nachempfinden und hoffe für dich auf baldige warme Temperaturen.
    Grüße
    Heike @Björklunda

    1. Ha, ich wäre manchmal ja schon froh um 14 Grad in der Wohnung – wobei wir uns diesen Winter eigentlich nicht beschweren können. Er ist wirklich sehr mild (bis jetzt) …

Hinterlasse einen Kommentar